Benigne Prostata Hyperplasie

Ab einem Alter von ca. 35 Jahren kommt es zu einer Größenzunahme der Prostata, wobei die Geschwindigkeit und das Ausmaß der Veränderung sehr unterschiedlich ist. Ca. 60% der Männer bekommen im Verlauf ihres weiteren Lebens dadurch Beschwerden. Da die Prostata die Harnröhre umschließt, führt die Vergrößerung zu einer Einengung der Harnröhre und Beschwerden beim Wasserlassen. Diese Beschwerden können sich subjektiv durch einen häufigen oder verstärkten Harndrang, einem häufigen nächtlichem Wasserlassen, einen schwachen Harnstrahl oder einem Nachträufeln äußern. Objektiv kann mittels einer Ultraschalluntersuchung eine erhöhte Restharnbildung in der Blase nach dem Wasserlassen und eine Verdickung der Blasenwand festgestellt werden.

Bei weiter zunehmender Restharnbildung ist spätestens, wenn sich die Harnblase kaum noch entleeren lässt (quälender häufiger Harndrang), die Einlage eines Blasenkatheters notwendig. Ansonsten kann es durch einen Rückstau des Urins zu einer Nierenschädigung kommen. Bevor es soweit kommt, sollte eine Behandlung erfolgen. Folgender Formen stehen zur Verfügung:

Medikamentös:

Durch sogenannte Alphablocker (Tamsulosin, Alfuzosin, Doxazosin, Sidolosin u.a.) kann die Harnröhre leicht erweitert werden, sodass der Harnstrahl besser und der Restharn geringer wird. Hierdurch wird auch der häufige Harndrang reduziert. Alphareduktasehemmer (Finasterid, Dutasterid) können das Wachstum der Prostata verringern, wirken allerdings erst bei einer mindesten 2-fach vergrößerten Prostata und nach ca. 3 Monaten.

Operativ:

Die klassische, seit Jahrzehnten angewendete und immer wieder verbesserte Methode ist die Transurethrale Elekroresektion der Prostata (TURP), bei der das vergrößerte Prostatagewebe mit einer Elektroschlinge durch die Harnröhre abgetragen wird. Neuere Methoden sind das Verdampfen oder auch Ausschneiden des Prostatagewebes mit dem Laserstrahl oder über einen Bauchschnitt.

Welche Behandlung für Sie die richtige ist, werden wir nach den entsprechenden Untersuchungen (Abtasten der Prostata, Ultraschalluntersuchung und Harnblasenspiegelung) mit Ihnen im Einzelfall besprechen, damit Sie die für Sie optimale Behandlung bekommen.